Über Mich
Eigentlich stolperte ich eher zufällig über die Psychologie: Nach einem totalen Fehlstart bei der Wahl des Studiums – ich hatte innerhalb dreier Monate dreimal gewechselt: von Umweltnaturwissenschaften ETH zu Italienisch und dann zu Soziologie - entschied ich mich aus purer Verzweiflung die Notbremse zu ziehen und aus der Not eine Tugend zu machen: Ein Jahr lang sollte ich mir an der Uni alles anschauen, was mich irgendwie interessierte. Da ich mein Geld ohnehin selber verdienen musste, konnte ich mir das leisten. Es folgten: Wirtschaft, Recht, Philosophie, ja auch Geographie und - da ich gleichzeitig am Konservatorium Klavier spielte - sogar Musik. Alles hatte etwas, aber nichts fegte mich wirklich weg.
Eines Morgens geschah dann zum Glück einer der wichtigsten Fehler meines Lebens.
Ich wollte mir eine Medizinvorlesung zu Gemüte führen. Als ich im damaligen vollklimatisierten Häldeliweg Platz nahm, merkte ich beim Betrachten der ca. 300 Hörerinnen und Hörer relativ schnell, dass da etwas nicht stimmen konnte: zu farbig, zu altersdurchmischt, zu viele schräge Vögel drin. Als dann auch der Professor mit einem dicken, etwas löchrigen Wollpullover auftrat und eher wie ein Höhlenforscher als wie ein Arzt aussah, war klar: ich war im falschen Hörsaal. Schon wollte ich den Saal fluchtartig verlassen, als ich die ersten Sätze dieses Herrn Prof. Bischofs aufschnappte. Was ich da aber hörte, löste ein inneres Erdbeben aus: Da war sie! Endlich spürte ich die lang ersehnte Mischung aus Neugierde, Faszination und irgendwie aber auch Heimat. Der Inhalt der Vorlesung drehte sich um die Analyse und Interpretation von Märchen und Mythen und im speziellen um eine Gegenüberstellung verschiedener Schöpfungsmythen inklusive auch der Bibel. Erschrocken dachte ich, dass ich in einer Theologie-Vorlesung gelandet sei und fragte verunsichert meinen Sitznachbarn, der mir mitteilte, dass dies eine Grundvorlesung der Psychologie sei. So wurde ich ein glücklicher Student – also zumindest über weite Strecken des Studiums. Die Faszination für die Materie hat mich seit da nicht mehr verlassen.
In der Zwischenzeit sind viele Jahre vergangen: Zunächst Lehr- und Wanderjahre in der Schulpsychologie an verschiedenen Orten in der Schweiz. Anschliessend als Kinder- und Jugendpsychologe sowie Elterncoach und Familientherapeut in einer von Remo Largo - Schülern gegründeten interdisziplinären Kinderarztpraxis. Parallel dazu als Paartherapeut, Kursleiter und Medienverantwortlicher an einer Paarberatungsstelle, mehrere Jahre davon in leitender Funktion. Mittlerweile bin ich selbständig und arbeite therapeutisch im Einzel-, Paar- und Familiensetting. Zudem bilden Supervisions- sowie auch Selbsterfahrungsaufträge einen wesentlichen Bestandteil meiner Tätigkeit.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Faszination an meinem Beruf sich aus zwei Quellen speist: Zum einen finde ich es eine wesentliche Arbeit, im eigentlichen Sinne des Wortes. Zum anderen aber – und das führt irgendwie auch zu den Anfängen des Studiums zurück – umfasst sie ganz verschiedene Tätigkeiten: In welchem Beruf kann ich Bergführer, Notfallsanitäter, Architekt, Maurer, Archäologe, Dolmetscher, Entwicklungshelfer, Hebamme, Zirkusdompteur, Dirigent und Meteorologe gleichzeitig sein und dennoch einfach «nur» als Mensch da sein?
Fachtitel und Anerkennungen
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2018
Supervisor IEF, wilob, ZHAW -
2015
Supervisor MAS KJP Uni Basel -
2013
Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut -
2008
Supervisor SKJP (Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychologie) -
2007
Kantonale Praxisbewilligung GD Kanton Zürich -
2006
FSP Fachpsychologe für Psychotherapie -
2004
FSP Fachpsychologe für Kinder- und Jugendpsychologie
Aus- und Weiterbildung sowie Supervision
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seit 2007
Supervision im systemischen Therapiekontext (Thomas Estermann, Erwin Lichtenegger, Hans Göldi, Gunther Schmidt, Helke Bruchhaus Steinert u.a.) -
seit 2007
Workshops, Kurse u.ä. in systemischer Psychotherapie (Gunther Schmidt, Thomas Estermann, Ulrich Clement u.a.) -
2019
Systemische Supervision IEF -
2004 – 2006
Vertiefungsstudium in systemischer Paar- und Familientherapie
(Carole Gammer) -
1999 – 2004
Vertiefungsstudium in Kinder- und Jugendpsychologie -
1997 – 2001
Grundstudium in systemischer Paar- und Familientherapie
(Carole Gammer) -
1994 – 1997
Psychoanalytisches Seminar Zürich -
1989 – 1996
Studium in klinischer Psychologie, Psychopathologie und Sozialpädagogik
Universität Zürich
Tätigkeit
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seit 2008
Einzel-, Paar- und Familientherapeut, Elterncoach und Supervisor in eigener Praxis -
seit 2006
Medientätigkeit zu Paarbeziehung, Sexualität, Familie und Erziehung (Tages Anzeiger, Beobachter, Pro Juventute, Fritz und Fränzi, Radio SRF, Landbote u.a.) -
2004 - 2017
Paar- und Sexualtherapeut, Workshop- und Kursleiter, Paarberatung Zürich -
2005 – 2014
Kinder- und Jugendpsychologe sowie Paar- und Familientherapeut in einer interdisziplinären Kinderarztpraxis -
2007 - 2008
Dozent für Entwicklungspsychologie -
1993 – 2005
Schulpsychologe an verschiedenen Institutionen in der Schweiz (Solothurn, Zurzach, Brütten, Sargans, Winterthur, Lernstudio Zürich, Dielsdorf)